Eine saubere, fachgerechte Vorbereitung des Rumpfs ist der wichtigste Schritt für eine langlebige F2-Beschichtung. Nur wenn der Untergrund trocken, sauber und tragfähig ist, kann F2 EcoHull optimal haften und seine volle Wirkung entfalten. 

In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Rumpf Schritt für Schritt so vorbereitest, dass du anschließend ohne Altlasten mit der F2-Beschichtung starten kannst. 

Schnell-Überblick: Die wichtigsten Schritte

  1. Rumpfzustand prüfen (Feuchtigkeit, alte Anstriche, Schäden).
  2. Alte Antifouling-Schichten konsequent bis zur darunterliegenden Grundierung abschleifen (unsere klare Empfehlung).
  3. Gegebenenfalls Sperrschicht/Primer aufbauen (v. a. bei neuen oder blanken Rümpfen).
  4. Rumpf gleichmäßig schleifen (P80–180), Kanten nacharbeiten.
  5. Gründlich reinigen und mit F2 Degreasing Solution entfetten – ohne Lösemittel.
  6. Sicherstellen, dass alles trocken, staubfrei und bereit für die F2-Beschichtung ist.

1. Planung & Voraussetzungen

Je nach Bootsgröße, Zustand der alten Beschichtungen und deinem Tempo solltest du für die Vorbereitung des Rumpfs (ohne eigentliche F2-Beschichtung) etwa 2–3 Arbeitstage einplanen. Eine gründliche Vorbereitung spart später Ärger – schlechte Untergründe unter F2 lassen sich im Nachhinein kaum korrigieren. 

1.1 Checkliste – das solltest du bereithalten

  • Exzenterschleifer mit Schleifpapier P80–180
  • Schleifklotz / Handschleifpapier für Kanten und schwierige Stellen
  • F2 Degreasing Solution
  • Saubere Eimer und weiche Schwämme/Tücher
  • Abdeckmaterial (Folie, Klebeband) für Wasserlinie, Anbauteile etc.
  • Schutzausrüstung: Staubmaske, Schutzbrille, Handschuhe, Gehörschutz
  • Optional: Feuchtigkeitsmesser für den Rumpf

1.2 Umgebungsbedingungen

Schon bei der Vorbereitung solltest du auf passende Bedingungen achten – gerade beim späteren Beschichten sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheidend. 

ParameterEmpfehlung
Geeignete UntergründeGFK/Gelcoat, Aluminium, Stahl und Holz.
Rumpfzustand Der Rumpf muss trocken sein. Im Zweifel mit einem Feuchtigkeitsmesser prüfen. 
Arbeitsbereich Möglichst staubarm arbeiten, Schleifstaub regelmäßig absaugen/abfegen. In der Nähe keine anderen Schleifarbeiten während der späteren Beschichtung. 

2. Rumpfzustand beurteilen

Bevor du zum Schleifer greifst, solltest du den Rumpf einmal vollständig inspizieren. Die Bestandsaufnahme entscheidet, wie konsequent du alte Schichten entfernen musst. 

2.1 Visuelle Kontrolle

  • Blasen, Abplatzungen oder Risse im alten Antifouling?
  • Weiche, schmierende oder stark kreidende Bereiche?
  • Stellen mit alten Reparaturen oder Osmosebehandlungen?
  • Bereiche, die mit Silikon, Dichtmassen oder speziellen Systemen beschichtet wurden?

2.2 Feuchtigkeit prüfen

F2-Beschichtungen sollten nicht auf feuchten Rümpfen aufgebracht werden. Wenn du unsicher bist, hilft ein Feuchtigkeitsmesser (besonders bei GFK), um kritische Bereiche zu erkennen. Auffällige Feuchtewerte oder Osmoseverdacht müssen zuerst behandelt werden – F2 darf nicht als „Abdichtung“ über bestehende Probleme verwendet werden. 

3. Alte Antifouling-Schichten: unsere klare Empfehlung

Wichtig: Für F2 empfehlen wir grundsätzlich, alte Antifouling-Schichten konsequent bis zur darunterliegenden Grundierung abzuschleifen. So schließt du keine Altlasten unter dem F2-System ein und minimierst das Risiko späterer Ablösungen. 

Klassische, weiche Antifoulings sind nicht dafür gemacht, als dauerhafter Untergrund für ein modernes Fouling-Release-System zu dienen. Sie können unter der F2-Schicht weiter arbeiten, quellen, kreiden oder sich lösen – und damit die gesamte Beschichtung gefährden. 

3.1 Warum „runter bis zur Grundierung“?

  • Weiche oder schlecht vernetzte Altbeschichtungen bleiben immer ein Risiko.
  • Eingeschlossene Schichten können später Blasen, Risse oder großflächige Ablösungen verursachen.
  • Auf der Grundierung/Gelcoat/Metalloberfläche kannst du einen klar definierten, stabilen Systemaufbau wählen.
  • Du startest mit einem „sauberen System“ ohne unbekannte Fremdprodukte unter F2.

3.2 Vorgehen beim Entfernen alter Schichten

  1. Mechanisches Abtragen: Je nach Schichtdicke mit grober Körnung starten (z. B. P60–P80) und stufenweise feiner werden (P80–P120).
  2. Kontrolliert arbeiten: Ziel ist, bis zur tragfähigen Grundierung zu schleifen – nicht wild ins Laminat/Metall hineinzufräsen. Regelmäßig stoppen und prüfen, welche Schicht du gerade vor dir hast.
  3. Silikon & Spezialsysteme: Silikonbasierte Beschichtungen müssen vollständig entfernt werden. Schon kleine Silikonreste können die Haftung von F2 massiv stören.
  4. Nacharbeiten: Unsaubere Übergänge, Kratzer und Schleifriefen anschließend mit geeigneter Körnung (z. B. P120–P180) egalisieren.

Nur in Ausnahmefällen – etwa nach einer frischen, professionellen Sanierung mit einem klar dokumentierten Systemaufbau – kann geprüft werden, ob ein kompletter Abtrag wirklich nötig ist. Unsere Standardempfehlung bleibt jedoch: alte Antifoulings konsequent entfernen

4. Unbeschichtete Rümpfe & Sperrschicht

Bei neuen oder komplett blank geschliffenen Rümpfen (GFK, Metall, Holz) sollte der Untergrund vor der F2-Beschichtung mit einer geeigneten Sperrschicht/Barriere beschichtet werden. 

  • GFK/Gelcoat: lösemittelfreie Epoxy-Sperrschicht (z. B. Hempel High Protect II), um Feuchtigkeitseintritt und Osmose vorzubeugen.
  • Aluminium/Stahl: geeignete Korrosionsschutz-Grundierung gemäß Werft- oder Herstellerempfehlung.
  • Holz: je nach System Epoxy-Versiegelung oder geeigneter Primer, damit die F2-Schichten später gleichmäßig aufliegen.

Wenn du eine lösemittelhaltige Grundierung verwendest, muss diese vollständig aushärten (oft mindestens 7 Tage bei ca. 20 °C). Erst danach wird geschliffen und mit F2 Degreasing Solution entfettet, bevor das F2-System aufgebaut wird. 

5. Schleifen – die Basis für Haftung & Oberfläche

Nach dem Entfernen der alten Antifouling-Schichten (und dem Aufbau einer Sperrschicht, falls notwendig) wird der Rumpf geschliffen, um eine gleichmäßige, leicht matte Oberfläche zu schaffen. 

  1. Schleifkörnung: In der Regel eignet sich ein Bereich von P80–180. Grobe Körnung (P80) für alte, hartnäckige Schichten, feinere Körnung (P120–P180) für den Endschliff.
  2. Gleichmäßig arbeiten: Mit der Exzenterschleifmaschine in überlappenden Bahnen arbeiten, um ein homogenes Schleifbild zu erhalten.
  3. Kanten & Details: Kanten, Rundungen und schwer zugängliche Bereiche von Hand nachbearbeiten, damit später keine scharfen Übergänge oder Fehlstellen bleiben.
  4. Staub entfernen: Zwischendurch Staub absaugen oder abfegen, damit du Unebenheiten und Restschichten gut erkennst.

6. Reinigen & Entfetten – der letzte Schritt vor F2

Nach dem Schleifen darf der Rumpf weder Staub noch Fett, Öl oder Wachsreste aufweisen. Nur dann kann die F2-Beschichtung zuverlässig haften. 

6.1 Grobreinigung

  • Schleifstaub gründlich absaugen oder abfegen.
  • Rumpf mit klarem Wasser abspülen, um Salz und groben Schmutz zu entfernen.
  • Alles vollständig trocknen lassen.

6.2 Entfetten mit F2 Degreasing Solution

  1. Anmischen: F2 Degreasing Solution im Verhältnis 1:10 mit Frischwasser verdünnen.
  2. Auftragen: Mit einem sauberen Schwamm oder Tuch auf die Oberfläche geben.
  3. Wischtechnik: Nur in eine Richtung wischen – nicht hin und her schrubben, damit Schmutz und Fett nicht wieder verteilt werden.
  4. Wiederholen: Vorgang bei Bedarf wiederholen, bis die Oberfläche sauber wirkt und keine Schlieren mehr vorhanden sind.
  5. Abspülen & Trocknen: Mit klarem Wasser nachspülen und die Fläche vollständig trocknen lassen.

Wichtig: Verwende keine Lösemittel (z. B. Aceton, Verdünnung) zur Endreinigung. Sie können Rückstände hinterlassen, die die Haftung der F2-Beschichtung beeinträchtigen. 

7. Abschlusscheck: Ist dein Rumpf bereit für F2?

Bevor du mit der eigentlichen F2-Beschichtung beginnst, überprüfe noch einmal folgende Punkte: 

  • Alle alten Antifouling-Schichten wurden bis zur tragfähigen Grundierung entfernt – keine weichen, unbekannten Schichten mehr unter F2.
  • Der Rumpf ist trocken, Osmosebaustellen sind nicht „überpinselt“, sondern fachgerecht behandelt.
  • Eventuelle Sperrschichten/Primer sind vollständig ausgehärtet und angeschliffen.
  • Die Oberfläche ist gleichmäßig matt und glatt geschliffen.
  • Der Rumpf wurde gründlich gereinigt und mit F2 Degreasing Solution entfettet.
  • Keine sichtbaren Staub-, Fett- oder Silikonrückstände.

Wenn du diese Punkte abhaken kannst, ist dein Bootsrumpf optimal für die F2-Beschichtung vorbereitet – ohne Altlasten und mit klar definiertem Untergrund. Im nächsten Schritt folgt der eigentliche Systemaufbau mit F2 EcoPrimer (falls erforderlich), F2 EcoHull Adhesive Coat und F2 EcoHull Top Coat.